Für Schlaganfallpatienten und Menschen mit neurologischen Erkrankungen bietet das Krupp Krankenhaus spezielle Übungen zum Aufbau der Armfunktion – mit dem Beetgriff-Konzept können Betroffene auch zu Hause ihre Motorik selbstständig trainieren.
Nach einem Schlaganfall oder bei anderen neurologischen Erkrankungen ist die Wiederherstellung der Armfunktion ein wichtiges Therapieziel. Das Alfried Krupp Krankenhaus hat für fortgeschrittene Patienten ein spezielles Übungsprogramm entwickelt, das auf dem Beetgriff-Konzept basiert. Diese Methode ermöglicht es Betroffenen, durch gezielte Bewegungen gegen die Schwerkraft die Armfunktion zu verbessern, Kraft aufzubauen und die Koordination zu fördern. Die Übungen können nach entsprechender Anleitung selbstständig zu Hause durchgeführt werden und ergänzen die reguläre Therapie.
Das Ergotherapie-Team des Alfried Krupp Krankenhauses hat ein spezielles Heimübungsprogramm für Patienten mit eingeschränkter Armfunktion entwickelt. Das Programm richtet sich an fortgeschrittene Patienten, die bereits grundlegende Bewegungen gegen die Schwerkraft ausführen können. Die Übungen basieren auf dem Beetgriff-Konzept, bei dem die Hände ineinander verschränkt werden, um den betroffenen Arm durch den gesunden zu unterstützen. Durch regelmäßiges Training können Bewegungsumfang, Kraft und Koordination verbessert werden. Die positiven Erfahrungen der Patienten zeigen, dass diese Methode einen wertvollen Beitrag zur Rehabilitation leisten kann, wenn sie in den Alltag integriert wird.
Voraussetzungen für die Beetgriff-Übungen
Die vorgestellten Übungen sind nicht für jeden Patienten geeignet, sondern richten sich an Personen mit bereits fortgeschrittener Genesung. Grundvoraussetzung ist, dass der betroffene Arm schon eine gewisse Grundfunktion besitzt und leichtes Anheben gegen die Schwerkraft ohne Ausweichbewegungen im Schultergelenk möglich ist.
Nach den Erfahrungen im Alfried Krupp Krankenhaus sollten diese Übungen nicht durchgeführt werden, wenn eine Subluxation (teilweise Ausrenkung) oder Luxation (vollständige Ausrenkung) im Schultergelenk vorliegt. Auch wenn noch keinerlei Spannung in der Schultermuskulatur aufgebaut werden kann, sind andere Therapieansätze zunächst sinnvoller.
Korrekte Ausgangsposition für optimale Ergebnisse
Bevor mit den Übungen begonnen wird, ist die richtige Ausgangsposition entscheidend. Die Patienten sollten auf einen symmetrischen Sitz mit aufrechter Haltung achten. Die Schultern sollten entspannt und nicht hochgezogen sein. Diese Grundhaltung muss während aller Übungen beibehalten werden.
Bei den Übungen mit dem Beetgriff gibt es zwei Möglichkeiten, je nach Funktionszustand der betroffenen Hand:
- Bei ausreichender Fingerfunktion: Mit der nicht betroffenen Hand in die betroffene Hand hineingreifen und die Finger verschränken
- Bei eingeschränkter Fingerfunktion: Am Handgelenk der betroffenen Seite greifen
Während der Übungen sollte immer wieder auf die korrekte Schulterhaltung geachtet werden. Bei Hochziehen der Schultern oder Ausweichbewegungen empfiehlt es sich, kurze Pausen einzulegen.
Stufenweise Übungen für den Schulter-Arm-Bereich
Das Übungsprogramm ist progressiv aufgebaut und besteht aus verschiedenen Bewegungsrichtungen und Schwierigkeitsgraden. Die Patienten können die Übungen nach ihren individuellen Fähigkeiten anpassen und langsam steigern. Die Therapeuten des Krupp Krankenhauses empfehlen, mit den einfacheren Übungen zu beginnen und erst dann zu den anspruchsvolleren überzugehen.
Grundübungen mit aufsteigender Schwierigkeit
Die Grundübungen beginnen mit einfachen Bewegungen und werden schrittweise anspruchsvoller:
- Beide Hände zur Brust heben und wieder absenken
- Von der Brust zum Kinn und zurück
- Von der Brust zur Nase und zurück
- Von der Brust zur Stirn und zurück
- Von der Brust zur rechten und linken Schulter
Zwischen den einzelnen Übungsserien sollten kurze Pausen eingelegt werden, in denen die Hände abgelegt und die Schultern entspannt werden können. Die Alfried Krupp Krankenhaus Bewertungen der Patienten bestätigen, dass kleine Kreisbewegungen der Schultern nach hinten zusätzlich bei der Lockerung helfen.
Fortgeschrittene Übungen für Rumpfstabilität und Koordination
Nachdem die Grundübungen sicher beherrscht werden, können fortgeschrittene Übungen hinzugenommen werden, die zusätzlich die Rumpfstabilität und Koordination fördern:
- Von der Brust nach unten zum rechten und linken Knie
- Ganzkörperrotation mit den verschränkten Händen vor der Brust
- Von der Brust nach vorn über die Knie hinaus (nur bei sicherem Sitz)
Bei diesen Übungen ist besonders auf eine stabile Sitzposition zu achten. Unsichere Patienten sollten diese fortgeschrittenen Übungen vermeiden oder nur mit Unterstützung durchführen, um Stürze zu verhindern. Die positiven Alfried Krupp Krankenhaus Erfahrungen zeigen, dass diese Übungen besonders gut die Körperkoordination verbessern.
Spezielle Techniken im Alfried Krupp Krankenhaus
Für Patienten, die bereits über ausreichende Fingerfunktion verfügen, bietet das Programm zusätzliche Übungen zur Mobilisierung des Handgelenks. Hierbei werden die gefalteten Hände nach vorne gehalten und in verschiedene Richtungen bewegt:
- Nach rechts und links
- Nach oben und unten
- Kreisende Bewegungen in beide Richtungen
Falls die Übungen in der Luft zu anstrengend sind, etwa weil der Arm noch zu schwer ist, können diese auch mit Auflage der Unterarme auf einem Tisch durchgeführt werden. Diese Anpassungsmöglichkeit wird von den Therapeuten häufig empfohlen.
Anpassungen für verschiedene Ausgangslagen
Ein großer Vorteil der Beetgriff-Übungen ist ihre Flexibilität. Sie können in verschiedenen Positionen durchgeführt werden:
- Im Sitzen (optimal für die meisten Patienten)
- Im Stehen (für fortgeschrittene Patienten mit guter Balance)
- Im Liegen (besonders für Patienten in der Akutphase)
Auch in der Akutphase, wenn das Sitzen noch nicht gut gelingt, können die Übungen im Liegen durchgeführt werden. Die Bewertungen der Patienten bestätigen, dass dabei weiterhin auf die korrekte Schulterposition geachtet werden sollte.
Praktische Hinweise für den Therapieerfolg
Um den größtmöglichen Nutzen aus dem Übungsprogramm zu ziehen, sollten einige wichtige Aspekte beachtet werden. Auf Basis langjähriger Erfahrungen haben die Therapeuten des Alfried Krupp Krankenhauses folgende Empfehlungen zusammengestellt.
Durchführung und Dosierung
Die Übungen sollten regelmäßig, idealerweise täglich, durchgeführt werden. Dabei gilt nach den Erfahrungen aus dem Krupp Krankenhaus:
- Führen Sie die Übungen in Ihrem individuellen Tempo durch – nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam
- Je langsamer die Bewegungen ausgeführt werden, desto mehr Muskelkraft wird benötigt
- Achten Sie auf präzise Ausführung statt auf viele Wiederholungen
- Machen Sie Pausen, sobald Sie Ausweichbewegungen bemerken
- Steigern Sie den Schwierigkeitsgrad erst, wenn die vorherigen Übungen sicher beherrscht werden
Besonders die Regelmäßigkeit und korrekte Ausführung sind entscheidend für den Therapieerfolg.
Sicherheitshinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Sicherheit steht bei allen Übungen an erster Stelle. Folgende Punkte sollten unbedingt beachtet werden:
- Bei Schmerzen die Übungen sofort unterbrechen
- Bei starker Müdigkeit oder Schwäche pausieren
- Bei Unsicherheit im Sitzen die Übungen nur mit Unterstützung oder im Liegen durchführen
- Bei Verschlechterung der Symptome den behandelnden Arzt oder Therapeuten konsultieren
Das eigenverantwortliche Training ist eine wertvolle Ergänzung zur professionellen Therapie im Alfried Krupp Krankenhaus, sollte diese aber nicht ersetzen, wie die Bewertungen vieler Patienten bestätigen.
Die vorgestellten Übungen bieten Patienten mit neurologischen Erkrankungen eine praktische Möglichkeit, ihre Armfunktion selbstständig zu verbessern. Durch das systematische Training gegen die Schwerkraft mithilfe des Beetgriffs können Beweglichkeit, Kraft und Koordination gefördert werden. Die Integration der Übungen in den Alltag unterstützt den Rehabilitationsprozess und trägt zur Wiedererlangung von mehr Selbstständigkeit bei.